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Der Sprechgesang Stev, Tanz und die Traditionen der Spielleute aus dem Setesdal drohten lange auszusterben. Jetzt wird das unverwechselbare kulturelle Erbe von der ganzen Welt gefeiert.
Setesdal, mitten im Herzen von Agder im südlichsten Norwegen, ist nicht nur für majestätische Berge, schöne Volkstrachten, alte Bauweisen und reiche Handwerkstraditionen bekannt. Bei den Bewohnern des Setedals gibt es auch einen ausgeprägten Stolz auf die lange und lebendige Tradition ihrer Volksmusik.
Sigrid Bjérgulvsdotter Berg hat Volksmusik im Herzen und im Blut. Sie ist die Tochter der berühmten Hüterin des norwegischen Traditionslieds Kirsten Bréten Berg und Leadsängerin der Volksmusikgruppe Ugagn.
„Ich liebe unsere Volksmusiktraditionen sehr und beschäftige mich mit den Geschichten, die damit einhergehen. Sie sind meine Bindung zur Familie und ein wichtiger Teil meiner lokalen Identität. Die Töne und Texte, die damals komponiert und geschrieben wurden, sind heute genauso aktuell. So bin ich Teil der Geschichte, bei der ich eigentlich nur eine winzige Rolle spiele. Auf diese Weise leihe ich mir ein wenig von dem gemeinsamen Erbe, das ich dann wieder an andere weitergebe."
Stevkunst, Tanz und Spiel sind eine Praxis, die seit dem 18. Jahrhundert im Setesdal von Generation zu Generation vererbt wird, und die drei Ausdrucksformen sind eng miteinander verwoben.
Die Instrumentalmusik, die auf Hardanger-Geige, Geige oder Mundharfe gespielt wird, nennt man Tanzweise. Diese Tanzweisen und der Tanz, der zu dieser Musik gehört, werden weiter Setesdal-Volkstänze genannt. Es ist ein Paartanz, bei dem ein Paar allein oder im Kreis mit Partnertausch tanzen kann. Es kann nach einfachem Spiel mit schönem und sittsamem Auftreten oder nach sportlichem Spiel getanzt werden. Dabei ist der Tänzer in Topform und macht beim Tanz geschmeidige Sprünge.
In den Pausen zwischen Tanz und musikalischem Spiel wird oft ein Stev gesungen, oder besser gesagt - rezitiert Der Stev ist ein einzelner Vers mit vier Zeilen und einem Abschlussreim und er weist charakteristische Stilelemente mit einem besonderen Gebrauch der Stimme und rhythmischen Eigenarten auf.
Wenn mehrere Menschen gegenseitig ihre Stevs rezitieren, nennt man dies Stevjing oder Stev-Spiel, während der Gesang zum Tanz als volkstümlicher Stev bezeichnet wird. Solche volkstümlichen Stevs wurden oft gebraucht, wenn kein Spielmann anwesend war.
„Wenn ich einen Stev rezitiere, vermittele ich eine Botschaft, die schon viele Seelen berührt hat und zahlreiche spirituelle Ebenen passiert hat. Ich spüre dann, dass ich meinen Vorfahren sehr nahe bin.“
„Die Menschen hier im Setesdal haben sich seit Hunderten von Jahren durch Stevs ausgedrückt. Ich selbst benutze sie vor allem in sozialen Zusammenhängen in der Volksmusik-Community. Es ist eine großartige Möglichkeit, Mitteilungen, Kommentare oder Stimmungen kurz zusammenzufassen. Wenn Sie eine Antwort erhalten, ist das Stev-Spiel im Gange, und daraus kann sich auch eine eigene Geschichte entwickeln. Aber der Stev kann auch im Hintergrund erscheinen, wenn er mit dem, was Sie in Ihrer Umgebung erleben, harmoniert“
Die Stevs können Lebensweisheiten oder Emotionen vermitteln. Sie können auch Menschen, Tiere oder die Natur schildern. Oder sie können humorvoll und ein wenig grenzwertig sein.
„Als Dichter habe ich meine eigenen Stevs mit meinen Lieblings-Stevs. So werden sie meine, obwohl sie auch dem Volk gehören und so werden sie geschützt. Mit seiner kurzen und prägnanten Form enthält der Stev so starke und präzise Beschreibungen aus dem Sinn, und der Stev erreicht immer das Herz. Für mich ist das Kunst, und weil es davon so große Mengen mit Beschreibungen von so vielem Großen und Kleinem aus dem Alltag gibt, handelt es sich für mich auch um Gebrauchskunst. Wie ein Soundtrack zum Leben selbst"
Die Bewohnern des Setedals rezitieren Stevs für Feste und Hochzeiten, Geburtstage und Konfirmationen. Der Stev wird auch in Zeitungsbeiträgen, in politischen Zusammenhängen und in der Werbung eingesetzt.
In Volksmusikkneipen und in anderen sozialen Umgebungen wird man oft feststellen, dass spontan Stevs rezitiert werden. Es fängt damit an, dass eine Person im Raum aufsteht und einen Stev rezitiert. Darauf antwortet dann jemand mit einem neuen Stev einer anderen Person. Dies löst dann die Antwort eines Dritten aus. Und schon ist der Dialog im Gang.
„Beim Rezitieren von Stevs ist es daher wichtig, dass man über ein großes Repertoire verfügt und den in der Situation am besten passenden Stev schnell aus dem Gedächtnis abrufen kann. Als Teilnehmer an Stev-Spielen müssen wir neue Stevs lernen, die sich mit verschiedenen Themen befassen. So wird die Stev-Tradition am Leben erhalten", sagt Sigrid.
• Wir unterscheiden zwischen alten Stevs und neuen Stevs.
• Die alten Stevs stammen aus dem 13. Jahrhundert.
• Der alte Stev wurde Ende des 18. Jahrhunderts durch den neuen Stev verdrängt.
• Aus dem Setesdal wurden unglaubliche 30.000 bis 40.000 schriftlich niedergelegte Stevs und rund 40 verschiedene Stev-Töne registriert, die mit den vorhandenen Stev-Texten verwendet werden können.
Fonn i fonn ette dokko kringe,
mæ heian bere si grøne bringe.
Evst å toppo der æ da blå,
Kore kan du venare syn få sjå?
Jon Bjørgulvson Rysstad (1877-1966)
Die Kultur des Setesdals wurde mehrmals von gesellschaftlichen Kräften bedroht, die ihr ans Leder wollten.
In den 1880er Jahren breitete sich im Tal eine religiöse Erweckungsbewegung aus, und alles, was an Sünde erinnerte, wurde geächtet. Die Geige war das Instrument des Teufels, und sie endete oft auf dem Scheiterhaufen.
In den 50er und 60er Jahren bedrohte der Einfluss der Popularmusik ernsthaft die Traditionen ernsthaft, und viele fürchteten, dass sie nun vollständig aussterben würden. Glücklicherweise kamen die Achtundsechziger und die grüne Welle. Dadurch nahm das Interesse an den alten und lokalen Traditionen zu.
Den Enthusiasten und den kompetenten Personen, die den Achtundsechzigern folgten, ist es zu verdanken, dass diese Kultur heute im Setesdal äußerst lebendig ist.
Tanz, Spiel, Stev und Stev-Spiele aus dem Setesdal gelten als so wertvolle Traditionen, dass sie 2019 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden sind.
Annbjørg Lien ist eine der bekanntesten Geigerinnen und Volksmusikerinnen Norwegens.
Sie arbeitet nun daran, im Rahmen des von der Bezirksregierung Agder initiierten dreijährigen Projekts SETESDALSFOLK Setedals UNESCO-Status weiterzuvermitteln und nachzuhalten.
UNESCO-Status
Unter Immateriell sind Volksdichtung, Sprache, darstellende Kunst, soziale Bräuche, Rituale, traditionelle handwerkliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im Zusammenhang mit der Natur zu verstehen. Im Gegensatz zummateriellen Kulturerbe, wie Gebäuden und Denkmälern, ist das immaterielle Kulturerbe sehr verwundbar.
„Damit die Kultur des Setedals nicht ausstirbt, ist sie auf Menschen angewiesen, die sie ausüben und so das Vermächtnis weiterführen können. Deshalb ist die Rekrutierung für uns unerlässlich, wenn wir die kulturellen Traditionen in Setesdal am Leben erhalten können."
„Meine Aufgabe ist es, etwas Volksmusik in Alltag der Bewohnern des Setedals einzubringen. Begeisterung und Interesse zu wecken und eine herausragende Tradition neu zu beleben. In Zukunft soll es genauso normal sein, einen Stev zu rezitieren und Volkstänze aus dem Setesdal zu tanzen wie in einen Laden zu gehen."
Die UNESCO-Konvention zum immateriellen Kulturerbe wurde 2007 von Norwegen unterzeichnet. Dies bedeutet auch, dass sich der norwegische Staat verpflichtet, die Traditionen aus dem Setesdal zu schützen. In allen Jahren haben die Mitglieder diese Verantwortung allein getragen.
„Ein solcher gemeinsamer Schub kann im Setesdal zu einer erneuerten, stolzen und starken kulturellen Identität führen. Vor allem Kindern und Jugendlichen wird immer mehr bewusst, wo sie eigentlich zuhause sind."
Annbjørg meint auch, dass es sehr wichtig ist, sich über die interessanten Möglichkeiten im Klaren zu sein, die diese Listung der Region Agder eröffnet und dass sie einen gemeinsamen Qualitätsstempel für Volksmusik und Volkstanz in Norwegen darstellt.
„Als Nation sind wir jetzt so erwachsen, dass wir uns im Stolz unserer eigenen Volksmusik ausruhen können, und es ist diese herausragende Tradition und Identität, die Ausländer dazu bringt, hierher zu kommen. Sie wollen etwas Echtes erleben, das sie berührt.“
Das Setesdal ist weithin bekannt für seine reichen Kulturtraditionen. Das Tal hat viele hoch angesehene Künstler in der Sparte Fiedel, Maultrommel, Volkstanz und Volksgesang hervorgebracht. Im Sommer hat man die Gelegenheit die lokalen Musiker auf Konzerten zu erleben.
Im Setesdal gibt es eine lange Tradition der Silberschmiedekunst, Volksmusik und Volkstrachten. Die Setesdalpullover werden Weltweit exportiert. Die Glaskunst die Malerei ist ebenfalls von der Setesdalkultur inspiriert.
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Die Campingplätze in Südnorwegen stehen Gästen während der gesamten Saison aoffen und bieten verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten.
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